Moderner Cloudspeicher wird in der Regel in Form von drei Lösungstypen angeboten: Der erste Typ ist derjenige, der im Allgemeinen am bekanntesten ist, nämlich der Dateispeicher. Dabei werden Daten einfach in Dateien innerhalb einer Hierarchie auf ein Medium gespeichert. In den letzten Jahren sind zwei weitere Speichertypen in Gebrauch gekommen: Blockspeicher und Objektspeicher. Der Blockspeicher verwaltet Daten, indem er sie in kleinere Teile, also Blöcke, aufteilt. Der Objektspeicher legt Daten als unveränderliche Blobs mit detaillierten Metadaten und einem eindeutigen Bezeichner in einer flachen Struktur ab.
Alle drei Speicherarten haben ihren Nutzen. Es ist wichtig zu wissen, welche Art von Speicher Sie wann für Ihre Anwendung verwenden sollten. In diesem Beitrag werden wir uns darauf konzentrieren, Ihr Wissen über S3-kompatiblen Objektspeicher zu erweitern und zu vermitteln, wann dies die geeignete Lösung für den Einsatz in Ihrer Architektur ist.
Speichertypen
Beim Dateispeicher werden Daten als einzelne Informationen innerhalb eines Verzeichnisses, d. h. eines Ordners, gespeichert. Stellen Sie sich einen Aktenschrank voller Ordner vor, die in alphabetischer Reihenfolge geordnet sind. Wenn Sie Daten über Ihren Garten abrufen möchten, gehen Sie einfach in den Abschnitt „G“ in Ihrem Aktenschrank.
Bei der Blockspeicherung werden die Daten in kleinere Segmente unterteilt, die Blöcke genannt werden, und jeder Datenblock erhält eine eindeutige Kennung. Die Blockspeicherung ist so, als würde man jede einzelne Seite aus einem Buch herausnehmen und sie in einer separaten, nicht-linearen Weise speichern. Wenn Sie das Buch wieder zusammensetzen müssen, können Sie dies anhand der Seitenzahl tun.
Objektspeicher ist eine flache Struktur, in der Dateien in einzelne Einheiten, die Objekte genannt werden, aufgeteilt und mit einer eindeutigen Kennung versehen werden. Der Objektspeicher ist vergleichbar mit dem Parkservice: Die Schlüssel werden mit Standortinformationen abgelegt, diese Daten können dann dazu verwendet werden, ein Auto aus dem Parkhaus zu holen. Der Schlüssel ist der Identifier, der Standort die Metadaten und das Objekt ist das Auto.
Zunächst sollten wir Objektspeicher aus geschäftlicher und technischer Sicht etwas klarer definieren. Aus geschäftlicher Sicht handelt es sich dabei um ein Storagr System, das massiv skalierbar, langlebig und kostengünstig sein sollte. Aus technischer Sicht erreicht der Objektspeicher dieses Ziel, indem er Daten als Objekte ablegt, die gespeicherten Objekte von der Infrastruktur entkoppelt und den programmatischen Zugriff über eine HTTP-basierte Schnittstelle ermöglicht. Mit einem richtig verwendeten Objektspeicher können Sie sowohl operative als auch budgetäre Einsparungen erzielen.
Lassen Sie uns einen Schritt weiter gehen und ein besseres Verständnis dafür bekommen, was ein Objekt im Objektspeicher ist. Was bedeutet es, wenn wir sagen, dass wir Daten als Objekte speichern? Der Objektspeicher wurde entwickelt, um große Mengen unstrukturierter Daten mit zugehörigen Metadaten und Indizierung zu verarbeiten. Ein Objekt kann also definiert werden als Daten, die als Blob oder Objekt gespeichert werden, die Metadaten um dieses Objekt herum und eine eindeutige Kennung für jedes Objekt.
In der Cloud werden solche Objekte in Strukturen gespeichert, die allgemein als Buckets bezeichnet werden. Auf alle Objekte kann über HTTP direkt zugegriffen werden. Das bedeutet, dass auf alle Ihre Daten programmgesteuert über die Microservices, aus denen Ihre Architektur besteht, zugegriffen werden kann. Das führt zu einer massiven Skalierbarkeit Ihrer Anwendungen bei niedrigen Speicherkosten.
Der Zugriff auf Daten über HTTP ist heute einer der Kernbestandteile von Objektspeicher-Services in der Cloud. AWS leistete Pionierarbeit mit der Entwicklung eines einfachen Speicherdienstes mit zugehörigem API, das als S3 API bekannt geworden ist. Die Emulation der Funktionalität der S3 API ist zum Defacto Standard für die Implementierung von Objektspeicher in der Cloud geworden.
Linode baute seinen Objektspeicher-Service unter Verwendung des ceph Object Gateways auf, das Kompatibilität mit dem grundlegenden Zugriffsmodell der S3 API bietet. Das bedeutet, dass Sie S3-kompatible Workloads für mehrere Clouds unter Verwendung einer gemeinsamen API schreiben können. Mit anderen Worten: Daten, die derzeit in Amazon S3, Google Cloud Storage, Azure Blob Storage oder DigitalOcean Spaces gehostet werden, können auch im Linode-Objektspeicher abgelegt werden, ohne dass die Schnittstelle geändert werden muss. Die Nutzung eines gemeinsamen API Standards kann Ihrem Unternehmen helfen, seine Multi-Cloud-Strategie zu maximieren.
Nun, da wir die Unterschiede zwischen den Speichertypen verstehen und wissen, wie eine S3-kompatible API Multi Cloud Funktionalität bereitstellen kann, wollen wir einige der häufigsten Anwendungsfälle für die Integration von Objektspeichern in Ihre Produktionsarchitektur untersuchen. Bedenken Sie, dass der Objektspeicher eine massiv skalierbare, kostengünstige Speicherung unstrukturierter Daten für eine Vielzahl von Anwendungen und Diensten bietet.
Anwendungsfälle:
Backups und Disaster Recovery: Der Objektspeicher ist das perfekte Ziel für Backups für die gesamte Firma. Es gibt eine Vielzahl von Diensten, die eine Backup Strategie unter Einsatz von Linode-Objektspeicher einschließlich SHIELD Cloud verwenden.
Statische Assets: Stellen Sie serverlose Webanwendungen mit React und S3-kompatiblem Objektspeicher bereit. Sie können Ihre statischen Assets von Ihrer Compute-Architektur entkoppeln, was Skalierbarkeit und reduzierte Speicherkosten bei gleichzeitig hoher Verfügbarkeit ermöglicht. Objektspeicher ist ein großartiger Anwendungsfall für statische Websites, die keine Compute-Umgebung benötigen.
Data Warehousing: Speichern Sie unstrukturierte Daten im Objektspeicher für Ihre Data Warehousing- und Data Lake-Anforderungen.
Das Verständnis der Speichertypen und deren angemessene Anwendung in Ihrem Unternehmen sollte eine Kernkomponente Ihrer Cloudstrategie sein. Der Objektspeicher bietet massiv skalierbaren Cloudspeicher und eine gemeinsame Schnittstelle für eine Multi-Cloud-Strategie. Um ein wenig mehr über häufige Anwendungen zu erfahren, sehen Sie sich die Anwendungsfälle für Cloud-Objektspeicher an.
Kommentare